Abstrakte Malerei

Die abstrakte Malerei ist eine künstlerische Ausdrucksform, die die Kunst das 20. Jahrhunderts prägt. Sie löst sich von der Darstellung des Gegenstandes oder der Natur und arbeitet mit Kontrasten, Farben, Linien und – teilweise – geometrischen Formen. Man nennt sie auch gegenstandsfreie oder gegenstandslose Kunst. Kennzeichnend ist, dass der Künstler sich keinem Diktat unterwirft und keinerlei moralische oder ästehetische Regeln akzeptiert. Als Wegbereiter der abstrakten Malerei wird oft der in Russland geborene Maler Wassily Kandinsky (geb. 1866, gest. 1944 genannt. Unter den Oberbegriff „Abstrakte Malerei“ sammeln sich heute verschiedene Variationen wie die der Konstruktivismus (Malewitsch, Tatlin), der Fauvismus (Matisse, Derain), der Kubismus (Delauny), Aktionsmalerei (Jackson Pollock), der abstrakte Expressionismus (Max Ernst, Tobey, de Kooning), der europäische Informel (Brüning, Buchheister, Hoehme, Thieler) und der Tachismus (Guéguen, Hartung, Rainer). Die Kritik an den Anfängen der abstrakten Malerei war heftig, weil viele bei dem Verzicht auf gegenständliche Darstellung zugleich als Verzicht auf künstlerisches Talent und handwerkliches Können angesehen wurde. Diese Kritik verstummte weitestgehend nach dem 2. Weltkrieg durch den abstrakten Expressionismus, deren bedeutendster Vertreter in den USA Jackson Pollock war. Mit großformatigen Leinwänden zog Pollock den Betrachter in seine eigene Welt. Visuelle Effekte und die Wirkung von Farben prägen seine Kunst. Weitere Vertreter des Abstrakten Expressionismus waren Mark Rothko, Willem de Kooning, Clyfford Still, Barnett Newman und Adolph Gottlieb. Alle abstrakten Maler schaffen mit ihren Gemälden neue Seherfahrungen. Die abstrakte Kunst hat ihr Ziel erreicht, wenn das Kunstwerk auf den Betrachter einen Eindruck hinterlassen oder eine tiefe Empfindung ausgelöst, ihn innerlich berührt hat.